Andreas Thom hat eine bewegte Karriere hinter sich. Geboren wurde er 1965 in Ost-Berlin und seine ersten fußballerischen Erfahrungen sammelte er beim TSG Herzfelde außerhalb der Hauptstadt. Beim BFC Dynamo konnte der Stürmer fünfmal DDR-Meister werden und mit 18 Jahren hatte Thom bereits einen internationalen Auftritt aufzuweisen. Nachdem sich sein Teamkollege Falko Götz gen Westen abgesetzt hatte, war vor dem Spiel gegen Partizan Belgrad ein Platz im Sturm frei geworden. Richtig Schlagzeilen machte der Berliner kurz nach dem Mauerfall. Als erster DDR-Oberligaspieler überhaupt wechselte er in die Bundesrepublik und spielte von nun an für eine Ablösesumme von 2,5 Millionen DM bei Bayer 04 Leverkusen. Es sollte eine Erfolgsgeschichte werden, denn bei der Werkself absolvierte er 161 Spiele und wurde 1993 DFB-Pokalsieger.
Auch international erfolgreich
Noch vor seinem Wechsel zur Hertha hatte sich Thom auch international einen Namen gemacht. Trotz Angebote von Werder Bremen und Borussia Dortmund schloss er sich für 2,2 Millionen £ dem schottischen Traditionsverein Celtic Glasgow an. Bodenständig, fleißig, talentiert: In der Arbeiterstadt Glasgow war der Berliner von Beginn an beliebt. Und: Gegen Erzrivale Rangers traf Thom mit einem Hammer, welches noch heute als eines der besten Celtic-Tore in einem “Old Firm Derby” gilt. Er ist zudem als Kultspieler bei Celtic Glasgow bekannt.
Auch wenn er im Trikot der deutschen Nationalmannschaft nur zehn Einsätze hatte, sorgte er doch für ein Novum. Das erste Länderspiel nach der Wiedervereinigung bestritt die DFB-Elf im Dezember 1990 gegen die Schweiz und Thom gelang es, nur Sekunden nach seiner Einwechslung einen Treffer zu erzielen.
Endlich wieder in Berlin
Nach seiner Zeit in Glasgow, kehrte Andreas Thom 1998 nach Berlin zurück – endlich zur Hertha! Die drei Jahre waren durchaus erfolgreich, die Mannschaft wurde 1999 Dritter, 2000 Sechster und 2001 Fünfter – abermals sollte Thom international spielen. Unter anderem traf er in seiner Karriere auf Barcelona, den AC Parma, den AC Mailand und den FC Porto. Thom verstand es bei seinen Vereinen immer, sich in den Dienst der Mannschaft zu stellen und es wurde schnell klar, dass er sich durch seine Erfahrung, Persönlichkeit und Arbeitsmoral für den Trainerstab bei Hertha BSC empfahl. Nach dem Thom seine Karriere 2001 beendete, ist er, bis auf kurze Ausnahmen, ununterbrochen als Assistenztrainer bei den Profis oder den Amateurmannschaften der Hertha dabei. Er gehört somit schon zum Inventar des Vereins.
Andreas Thom hat eine einzigartige Karriere hinter sich. Aus einer Arbeiterfamilie der ehemaligen DDR stammend, vergoldete er sein Talent durch harte Arbeit. Er schaffte nicht nur den schwierigen Weg in die Fußball-Bundesliga, er konnte auch international überzeugen. Und bei der Hertha war er schließlich wieder in Berlin angekommen, da, wo er hingehört. Er ist ein Hertha-Legende, aber eben nicht nur. Er schaffte es, sich auch in Leverkusen und Glasgow einen Namen zu machen. Mit ehrlichem Fußball, basierend auf harter Arbeit, hat er bei allen seinen Stationen überzeugt – als Mensch und Spieler.