Am Samstag bekam Spitzenreiter Mönchengladbach die Qualitäten des Polen Rafal Gikiewicz im Tor von Union Berlin zu spüren. Dabei hatte der deutsche Fußball über Jahrzehnte den Ruf, die besten Goalkeeper weltweit zu haben. Von Toni Turek über Sepp Maier, Toni Schumacher, Andreas Köpke und Oliver Kahn zu Manuel Neuer und Marc-André ter Stegen: Zwischen den Pfosten liefern die deutschen Keeper stets deutsche Wertarbeit. Dass ein Bundesligist mal einen ausländischen Torwart verpflichtete, kam nicht so häufig vor. Doch von der einstigen Übermacht im deutschen Tor ist nicht mehr viel geblieben.
Stammtorhüter in zehn Vereinen
In den Toren der 18 Bundesligisten stehen in zehn Vereinen Stammkräfte, die keinen deutschen Pass besitzen. So sicherten die Paraden des Ungarn Péter Gulácsi den gelungenen Saisonstart von RB Leipzig. Ausgebildet wurde Gulácsi bei MTK Budapest. Vizemeister Borussia Dortmund kann gleich auf die Qualitäten von zwei Schweizer Nationaltorhütern zurückgreifen: Roman Bürki und Marwin Hitz. Auch Champions League-Teilnehmer Bayer Leverkusen vertraut auf die Dienste eines ausländischen Keepers: Lukáš Hrádecký ist finnischer Nationaltorhüter slowakischer Herkunft.
Torhüter aus halb Europa
Im Tor von Borussia Mönchengladbach ist seit mehr als fünf Jahren der Schweizer Nationaltorhüter Yann Sommer gesetzt. Beim VfL Wolfsburg konkurrieren mit dem Belgier Koen Casteels und dem Österreicher Pavao Pervan zwei Nichtdeutsche um den Platz im Tor. Hertha BSV setzt auf die Fangkünste des Norwegers Rune Jarstein. Bei Werder Bremen soll Torwart Jiri Pavlenka aus Tschechien den Klassenerhalt sichern. Sein Landsmann Tomáš Koubek gehört zum Stammpersonal beim FC Augsburg. Der US-Amerikaner Zack Steffen hat den Stammplatz im Tor von Fortuna Düsseldorf erobert. Und bei Aufsteiger Union Berlin steht der Pole Rafal Gikiewicz im Kasten. Erfahrene deutsche Torhüter wie Thomas Kraft (Hertha BSC) oder Michael Rensing (Fortuna Düsseldorf) haben immer mehr das Nachsehen. Eigene Verletzungen oder bessere Leistungen der ausländischen Konkurrenz haben zumindest zeitweise ihren Stammplatz gekostet. Beim SC Freiburg vertritt zurzeit der Niederländer Mark Flekken den verletzten Alexander Schwolow. Die Vormachtstellung der deutschen Torhüter ist dahin.
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