Für die inzwischen unwahrscheinliche Sensation jedoch muss Leipzig am Samstag den Rekordmeister schlagen – Eine Voreinschätzung.
Nur drei Punkte. Drei kleine Pünktchen für Bayern München. Ein Sieg, dann wäre der Traum von der Sensation ausgeträumt. Dann wäre die Grundordnung der Bundesliga wiederhergestellt. Dann wäre nach einer turbulenten, einer (endlich mal wieder) spannenden Spielzeit letztendlich doch wieder der FCB Meister – wie jedes Jahr seit 2012/13.
Immerhin fällt die Entscheidung dieses Mal mindestens vier Spieltage später als noch in der vergangenen Saison. Dass daraus vielleicht fünf werden, dafür könnte im Falle eines gleichzeitigen Dortmunder Sieges der in dem Fall sicher Bundesliga-Dritte, RB Leipzig, sorgen.
Nichts zu gewinnen, nichts zu verlieren
Mit aktuell elf Punkten Vorsprung auf den vierten Tabellenplatz sind die Sachsen im Endspurt des Liga-Wettbewerbs jenseits von gut und Böse. Die Champions-League-Teilnahme ist bereits sicher, die Meisterschaft inzwischen außer Reichweite und von einer „Vize-Meisterschaft“ – so schön sich das sicher läse – könnte man sich in Leipzig nichts kaufen.
Als Motivation muss den „Bullen“ neben einer gewissen Sensations-Gier demnach genügen, den insgesamt erst zweiten Sieg gegen die großen Bayern erringen zu wollen.
Top-Duell der Rückrunde
Die Chancen für RB stehen gar nicht schlecht. Der bislang einzige Erfolg im Prestige-Duell mit dem Rekordmeister kam immerhin ebenfalls in einem Rückrundenspiel vor heimischem Publikum im März des vergangenen Jahres. Seinerzeit schoss Nationalspieler Timo Werner das Siegtor zum 2:1.
Der 23-jährige Stürmer könnte am Samstag zum vorerst letzten Mal als Leipzig-Angreifer in der Red Bull Arena auflaufen. Über einen Wechsel des begehrten Offensiv-Talents wird schon seit geraumer Zeit spekuliert, ironischer Weise soll ausgerechnet Bayern München großes Interesse an einer Verpflichtung gezeigt haben.
Einmal wird Werner aber sicher noch versuchen, gegen die Bayern zu treffen. Kaum ein Zeitpunkt wäre günstiger als das letzte Heimspiel einer Bundesliga-Spielzeit. Und das mit einer Mannschaft im Rücken, die dem bayrischen Spitzenreiter im Laufe der Rückserie in wenig nachstehen. Tatsächlich liegt das Team von Noch-Trainer Ralf Rangnick in der Rückrunden-Tabelle auf Platz zwei – direkt hinter dem FCB.
Leipzig baut auf „Bullen“-Defensive
In einer Statistik lässt RB Leipzig den Titelverteidiger sogar hinter sich – und mit ihm dies gesamte Bundesliga-Konkurrenz. So verfügen die „Bullen“ über die ligaweit beste Defensive, ließen in bisher 32 Matches nur 27 Gegentreffer zu. Tatsächlich wahrte RB-Keeper Peter Gulacsi 15-mal die weiße Weste – ebenfalls Bestwert im deutschen Oberhaus.
Die Abwehr wird dennoch eines Sahnetages bedürfen, um den Münchnern standzuhalten. Die stellen nämlich die mit inzwischen 83 Torerfolgen gefährlichste Offensive. Angeführt wird diese – wie so oft – von Sturm-Phänomen Robert Lewandowski, der in dieser Saison aktuell 22 Treffer und 10 Vorlagen vorzuweisen hat.
Eine Partie mit Helden-Potenzial
Im Hinspiel zwischen München und dem Leipziger RB setzte sich der Favorit aus Bayern auch ohne Treffer des Polen mit 1:0 durch. Damals war es der eingewechselte Skandal-Altstar Franck Ribéry gewesen, der mit seinem zweiten Saisontreffer für die Entscheidung gesorgt hatte. Auf der letzten Auswärtsstation seiner Abschieds-Tournee könnte der wechselwillige 36-Jährige womöglich ein letztes Mal zum Helden werden. Noch am vergangenen Spieltag traf der Franzose gegen Hannover 96.
Doch auch Leipzig-Torjäger Werner könnte – so er den Verein tatsächlich im Sommer verlässt – für einen immerhin versöhnlichen Abgang aus seiner Heimat der letzten drei Jahre sorgen. Durch einen Sieg der Sachsen würde ja nicht zuletzt die Chance auf einen neuen Deutschen Meister aufrecht erhalten – auch wenn der im Falle des Falles nicht RB Leipzig, sondern Borussia Dortmund hieße.
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