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Verursacht der X-Factor beim Golfschwung Rückenverletzungen?

09 Apr | BY Betway Insider | MIN READ TIME |
Verursacht der X-Factor beim Golfschwung Rückenverletzungen?

Golf-Chiropraktiker Shane Lawlor über den bei Spielern wie Rory McIlory beliebten X-Factor beim Golfschwung und die Wichtigkeit von Kraft und Konditionierung.

Härter, besser, schneller, stärker.

Professionelle Golfer schlagen den Ball weiter und schwingen den Golfschläger mit mehr Kraft als jemals zuvor.

Fortschritte in der Technik von Schläger und Ball, sowie Verbesserungen von Kraft- und Konditionierungstraining haben Spielern dazu verholfen, die Weitenrekorde zu brechen und Golfarchitekten dazu gezwungen, vor allem in den USA die Golfplätze zu vergrößern.

Ob dieses Wettrüsten gut für den Sport ist oder nicht, bleibt zu diskutieren. Eine andere Frage ist jedoch, ob es gut für die Golfer ist.

Eine neue Studie, die in der Februar 2019 Ausgabe des „Journal of Neurosurgey: Spine“ erschienen ist, besagt, dass der moderne X-Factor Golfschwung – der darauf ausgerichtet ist, die Schlagweite zu erhöhen – Rückenverletzungen verursachen kann.

Der X-Factor wird von den meisten Golfprofis praktiziert, unter anderem dem 14-fachen Major-Gewinner Tiger Woods und auch Rory McIlroy, der der 13/2 Favorit in den Sportwetten für die US-Masters ist.

Die weitere Distanz wird erreicht durch eine Rotation der Schultern in Richtung der Hüften, was eine aufdrehende Energie erzeugt, die in einem explosiveren Abschwung und einer weiteren Länge im Abschlag resultiert.

Allerdings: Laut der Studie bringt die Extra-Drehung mehr Belastung auf die Lendenwirbelsäule, während der kraftvolle Abschwung einen Zusammenstoß verursacht, der die Scheiben- und Facettengelenke beschädigt.

Woods und McIlroy – berühmt für ihre bilderbuchartigen X-Factor Golfschwünge und unglaublichen Weiten vom Abschlag – hatten beide mit Rückenbeschwerden zu kämpfen in den letzten Jahren.

Rückenprobleme zwangen auch Cameron Champ – der längste Hitter der PGA Tour, der in dieser Saison den Rekord bei den Geschwindigkeitsrekorden der Vereine aufgestellt hat – sich aus der PLAYERS Championship im März zurückzuziehen.

Shane Lawlor allerdings, ein Chiropraktiker, der seit 2009 mit den PGA und European Tour Spielern wie Padraig Harrington, Henrik Stenson und Shane Lowry gearbeitet hat, glaubt nicht daran, dass allein der X-Factor Golfschwung dafür verantwortlich ist.

„Ich bin nicht gegen den X-Factor, aber er muss in Zusammenarbeit mit einem Kraft- und Konditionscoach sowie einem Arzt ausgearbeitet werden“, sagt er.

„Wenn der Golfer physisch einfach nicht dahin kommen kann, dann hast du ein Problem.“

Dem größten Risiko, sagt Lawlor, sind die jungen Golfer ausgesetzt.

„Der Trend heute ist, wenn du 18 oder 19 Jahre alt bist und nicht über die 300 Yards schlagen kannst, hast du massive Nachteile.“

„Mich interessiert zu sehen, was in den nächsten fünf bis 10 Jahren noch passiert.“

„Wenn sie körperlich nicht bereit sind und bei so hoher Schlägerkopfgeschwindigkeit schwingen, dann weiß ich nicht, ob ihre Karrieren lang sein werden.“

„Als Analogie für junge Leute würde ich sagen: Es ist, als würdest du einen Ferrari-Motor in einen Micra stecken – das wird nicht gut funktionieren.“

Kraft- und Konditionstraining haben im Golf oft einen schlechten Ruf.

Experten wie Brandel Chamblee und Johnny Miller haben McIlroy und Woods dafür kritisiert, dass sie sich stundenlang im Fitnessstudio aufhielten, andeutend, dass das Streben nach körperlicher Perfektion die Fähigkeit beider Spieler, Majors zu gewinnen, beeinträchtigt hat. 

Aber Lawlor argumentiert, dass es keinen Weg gibt, den Körper eines Profispielers an die Art von Schwung anzupassen, die erforderlich ist, um im modernen Spiel wettbewerbsfähig zu sein, ohne die nötige Zeit damit zu verbringen, den Körper im Fitnessstudio dafür aufzubauen.

„Die Bandscheiben werden überlastet, es ist schwierig, die Wirbelsäule durch Rotation zu stabilisieren, und wenn du es nur zu einer Seite hin ausführst, werden Bandscheibenwölbungen und Schmerzen auftreten”, sagt er.

„Das richtige Kraft- und Konditionierungstraining ist eine absolute Notwendigkeit. Du musst sicherstellen, dass du mobil und stabil bist und dein Körper diesen Kräften standhalten kann.“

„Golfer müssen keine massigen Powerlifter sein, aber sie brauchen die Fähigkeit, ihre Gelenke mit Geschwindigkeit zu bewegen.“

Die meisten Spieler erkennen das an. Während Gänge zum Chiropraktiker in der Vergangenheit in erster Linie für den Umgang mit Wehwehchen oder zur Rehabilitation schwerer Verletzungen bestanden, wird Lawlor jetzt von Profis besucht, die sich einen Vorsprung gegenüber ihren Konkurrenten verschaffen wollen.

Durch regelmäßige Beobachtung kann er sicherstellen, dass ihre Körper in der Lage sind, Veränderungen im Schwung zu übernehmen, und Systeme – zusammen mit ihren Fitnesstrainern – auf ihre spezifischen Bedürfnisse abzustimmen.

Einige Profis ruhen sich gerne am Tag vor einem Turnier aus, während andere es vorziehen, zum Abschlag anzutreten, wenn sie noch wund vom Training im Fitnessstudio sind.

Beides sei kein Problem, meint Lawlor – vorausgesetzt, die Spieler kümmern sich abseits der Golfplätze um sich selbst und überlasten sich nicht mit dem Training (was ein Fehler ist, den Woods früh in seiner Karriere gemacht hat).

Langstreckenflüge, faule Ruhetage mit Videospielen oder sogar das Hotelkissen können Rückesteifheit verursachen, die auch zu Verletzungen führen kann.

Es gibt eine Menge zu beachten, aber Lawlor sagt, dass es keine schnelle Lösung gibt, wenn es darum geht, Golfer in die richtige Form zu bringen, um das Spiel lange Zeit auf hohem Niveau zu spielen.

„Gute Spieler sehen, dass das ein Prozess ist“, sagt er. „Das ist nicht in sechs Monaten zu regeln.“

„Es sind die kleinen, schrittweisen Dinge, die nicht helfen werden, wenn du sie nur eine Saison lang machst. Es geht darum, sie eine ganze Karriere lang zu machen.“

Harrington, 47, ist ein gutes Beispiel für einen Golfer, der seine Konditionierung ernst genommen hat und nun davon profitiert.

„Padraig ist heute fitter als er es noch mit 20 war“, sagt Lawlor. „Er ist ein ganz anderes Tier! Ich denke, er wird sehr gut bei der Champions Tour performen. Das ist die Veränderung, die wir sehen werden. Mit diesen Typen, die heute mit 49 oder 50 fitter sind denn je, wird es ein richtiger Wettbewerb.“

Golf wird für den Rücken immer hart sein. Der sich wiederholende, einseitige Schwung übt zwangsläufig einen stärkeren Druck auf die Wirbelsäule aus als in den meisten anderen Sportarten und die vielen Trainingsstunden, die nötig sind, um ein Profi zu werden, bedeuten, dass immer die Gefahr einer Überlastung besteht.

Während die Geschwindigkeit des modernen Golfschlags, wie Lawlor sagt, zu Rückenproblemen in der Karriere von jüngeren Spielern führen könnte, sind es Kraft- und Konditionierungstraining, die das Risiko des Auftretens dieser Probleme verringern.

Auch wenn die Zeit im Fitnessstudio von Mitgliedern der alten Garde des Golfsports immer noch schlecht gemacht wird, könnte dies der Grund dafür sein, dass McIlroy und andere Spitzengolfer bereits seit zehn Jahren immer wieder bei den Majors um die Titel mitspielen.

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