Erstmals seit 14 Jahren steht ein niederländisches Team wieder unter den letzten Vier in der Champions League. Ajax Amsterdam hat nicht nur Real Madrid aus dem Wettbewerb geschossen, sondern auch Juventus Turin. Der Rekordsieger der Eredivisie ist zurück in der europäischen Spitze, obwohl er eigentlich gar nicht den Etat dafür hat.

Ajax vertraut der Jugend

Matthis de Ligt, der Juventus Turin aus der Champions League köpfte, ist gerade einmal 19 Jahre jung, Kapitän der Mannschaft, Nationalspieler Hollands und Preisträger des Golden Boy Awards 2019 – und das als erster Verteidiger überhaupt. Allein an dieser Personalie lässt sich die gelungene Jugendarbeit Amsterdams beispielhaft ablesen – doch damit nicht genug.

In der Historie hat die Amsterdamer Talentschmiede schon einige Hochkaräter hervorgebracht, wie Edgar Davids, Patrick Kluivert, Frank de Boer, Johan Cruyff oder Wesley Sneijder.

Wenn Ajax nicht gerade selbst neue Topstars heranzieht, holt es sich junge Spieler von woanders und bringt sie groß raus, bevor es jemand anderes tun kann – wie zum Beispiel Frenkie de Jong. Der 21-Jähirge Mittelfeldakteur wechselt nun nach der Saison zum FC Barcelona für 75 Millionen Euro.Weitere dieser Talente, die dem Klub noch viel Geld einbringen könnten, sind Hakim Ziyech oder David Neres.

 

Ajax spielt schnell und vertikal

Mit Peter Bosz, der derzeit in der Bundesliga Bayer Leverkusen trainiert, wurde in Amsterdam das schnelle Spiel eingeführt, das sich darauf konzentrierte, mit viel Pressing und Pässen in die Spitze die Gegner zu überrennen.

Amsterdams heutiger Trainer Erik ten Haag setzt weiterhin auf dieses schnelle Spiel, konzentrierte sich dabei aber auf die Millisekunden, in denen es um das Verhalten nach Ballgewinn oder Ballverlust geht. Kreative Dribbelkünstler wie Tadic und Neres sollen die Eins-gegen-Eins-Situationen suchen und entscheiden.

 

Ajax investiert, wo es sein muss

Lange Zeit galt in Amsterdam der von Johan Cruyff geprägte Spruch: „Ich habe noch nie gesehen, dass eine Tasche voller Geld Tore schießt.“ Auch wenn an dieser Feststellung etwas Wahres dran ist, so ist sie Ajax doch auch ein gutes Stück weit in den letzten Jahren zum Verhängnis geworden.

Ein Wendepunkt ereignete sich 2016, als Ajax gegen den russischen Klub FK Rostow mit 1:4 verlor und so die Champions League verpasste. Kurz darauf investierte Ajax 11 Millionen Euro für Hakim Ziyech – der heute einer der vielen Top-Leistungsträger der Mannschaft ist.

Mit weiteren teureren Spielern von außerhalb wie Tadic und Blind stiegen die Kaderkosten, aber auch die Klasse der Mannschaft. Mittlerweile stellt Ajax eine harmonische Mischung aus selbstausgebildeten Spielerjuwelen, herangelockten Top-Talenten und gekauften, erfahrenen Spielern.

 

Ob Ajax Modell zukunftsträchtig ist, muss sich erst zeigen

Ein Problem hat das freche Ajax dennoch auf der großen Bühne des Welfußballs. Es kommt nicht von ungefähr, dass in den letzten Jahren immer nur Teams aus den Top-5 Ligen Europas die Champions League unter einander ausgemacht haben. Bei diesen Klubs sammelt sich das große Geld der Fußballwelt – und hier ist man bereit, viel tiefer in die Taschen zu greifen, als es für Ajax möglich ist. Als Resultat verlassen de Jong und wohl auch de Ligt schon zur nächsten Saison den Verein, wobei auch hinter Ziyech noch ein Fragezeichen steht. Schon bröckelt das Team der Stunde auseinander und Ajax kann es einfach nicht verhindern.

Was Ajax allerdings weiterhin kann und wird, ist neue Stars heranziehen. Mit Ryan Gravenberch wechselte Amsterdam in dieser Saison bereits einen 16-Jährigen ein, den jüngsten Ajax-Spieler in der Eredivisie aller Zeiten.

Fazit: Solange Ajax sich treu bleibt, können sie auch in Zukunft auf der großen Bühne des Weltfußballs ordentlich Eindruck schinden.

 

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