Kellerduell unter Freunden: Nürnberg gegen Schalke

Wenn am Freitagabend der 1. FC Nürnberg ihren befreundeten Klub aus dem Ruhrgebiet, den FC Schalke 04, zur 56. Begegnung in der Bundesliga empfängt, steht für beide Traditionsclubs ein Abstiegsduell an. Wenn die Nürnberger noch eine Chance haben wollen, müssen sie die Knappen mit nach ganz unten reißen…
Nürnberg und Schalke verbindet die längste Fan-Freundschaft aller Bundesligisten, seit über 35 Jahren unterstützen die beiden Fanlager sich gegenseitig. Doch im diesjährigen Abstiegskampf ist kein Platz für Fußballromantik – beide Klubs kämpfen am 29. Spieltag 2018/2019 um jeden Punkt für den Klassenerhalt.
Aufsteiger Nürnberg blickt auf keine schöne Spielzeit in der 1.Bundesliga zurück. Die Statistik spricht Bände: Von 28 Bundesligaspielen verlor Nürnberg 17, spielte achtmal Unentschieden und gewann nur drei Spiele. Allerdings gelang der letzte Sieg erst vor zwei Wochen gegen den FC Augsburg mit 3:0. Auch einen weiteren Konkurrenten im Abstiegskampf konnte das Team von Boris Schommers im Zaun halten und rang dem VfB Stuttgart ein 1:1 ab. Die Nürnberger befinden sich auf einem kleinen aufsteigenden Ast.
Der 1.FC Nürnberg greift nach dem letzten Strohhalm
Der Abstand auf die Schalker beträgt neun Punkte – doch bis zum 14. Platz, wo aktuell noch Stuttgart rangiert, sind es nur vier Punkte. Gewinnt Nürnberg gegen Schalke, ist die Relegation gar nicht mehr unrealistisch – verliert der FCN hingegen, ist der Abstieg nahezu besiegelt. Das letzte Mal schlug der FCN die Schalker daheim im März 2013 – und das mit einem deutlichen 3:0. Seitdem gab es ein 0:0 und zwei deutliche Siege für die Schalker.
Hoffen können die Nürnberger auf Matheus Pereira. Der 23-Jährige, eine Leihgabe von Sporting Lissabon, ist eine der positivsten offensiven Erscheinungen der Nürnberger und man mag sich nicht vorstellen, wo Nürnberg eventuell stehen würde, wäre der Flügelflitzer in der Hinrunde öfter zum Einsatz gekommen. In beiden letzten Spielen war der Brasilianer entscheidend mit seinen zwei Toren am Erfolg beteiligt.
Schalke gegen den Rest der Welt
Die Schalker blicken in den letzten neun Bundesligaspielen auf sieben Niederlagen, ein Unentschieden und nur einen Sieg gegen den Tabellenletzten Hannover 96 zurück. In ihrer schlechtesten Saison seit dem letzten Abstieg 1988 kam Schalke nie höher als auf den 11. Rang nach dem ersten Spieltag – viel zu wenig für einen Verein, der in der vergangenen Saison noch Vizemeister wurde. Das scheint allenfalls ein Ausrutscher nach oben gewesen zu sein.
Zuletzt klagte Trainer Stevens, die ganze Welt scheine gegen die Schalker zu spielen. Tatsächlich war das historisch späteste Elfmetertor der Bundesligageschichte in der 99. Minute gegen Eintracht Frankfurt ein schmerzlicher und äußerst bitterer Gegentreffer. Nichtsdestotrotz spielen die Schalker auch einfach nicht den effektivsten Fußball und haben nach 28. Spieltagen die schlechtesten Laufwerte aller Bundesligamannschaften. Wenn Schalke Grundtugenden wie Kampf und Engagement bereits fehlen, sind das wahrlich schlechte Zeichen für den Ruhrgebietsklub.
Immerhin: Personell kann Schalke 04 wieder auf den aus der Verbannung zurückgekehrten Nabil Bentaleb setzen, der in dieser Saison Schalkes sicherster Elfmeterschütze ist und an guten Tagen eine Prise fußballerisches Genie auf den Platz zu bringen versteht. Auch auf Kämpferherz Weston McKennie können die Schalker wieder hoffen.
Es wird ein harter Fight zwischen den beiden Altmeistern, die im Übrigen zu den Mannschaften mit den meisten Karten dieser Saison zählen. Schalke hat mit 59 Gelben und vier Roten Karten den letzten Platz der Fairplay-Tabelle intus, Nürnberg ist nah dran mit 54 Gelben Karten und drei glatt Roten Karten.
Hier geht's zu den Betway Fußball Wetten